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Christina Witt

Die Verwurzelte

Was tun, wenn die Chefin in Rente geht? Eine neue Anstellung suchen und dafür von Usedom ziehen kommt für die Planerin Christina Witt nicht in Frage. Mit ihrer Familie ist sie fest auf der Insel verwurzelt. Sie macht sich selbstständig und greift auf ihr Netzwerk zurück. Das hilft ihr auch, als Ein-Frau-Büro die Balance zwischen Familie und Selbstständigkeit zu halten.

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"Selbst und ständig – wie es salopp heißt, soll es nicht werden."

Ingenieurin Christina Witt von der Insel Usedom scheint die Balance von Beruf und Familie, Stress und Entspannung gefunden zu haben. Warum das erwähnenswert ist? Sie arbeitet als selbstständige Planerin quasi als Ein-Frau-Büro. Selbstständig gemacht hat sie sich Anfang 2019, also inmitten der ersten stürmischen Wellen der derzeitigen Umbrüche. Es war notwendig geworden, weil das Büro in dem sie angestellt war aufgelöst wurde, als die damalige Chefin in Rente ging.

„Eine Übernahme hatten wir auch in Erwähnung gezogen“, so Christina Witt. Doch letztendlich wollte sie nicht immer nach Heringsdorf fahren und somit die anfallenden Kosten anfangs auch im Rahmen halten. Die Insel zu verlassen und sich eine neue Anstellung zu suchen kam auch nicht in Frage. „Mein Mann ist selbständiger Tischler, hat den Familienbetrieb seiner Eltern übernommen“, berichtet sie. Ich unterstütze ihn in der Lohn- und  Buchhaltung. Mein Leben ist hier, wir als Familie sind hier verwurzelt.

Christina Witt
Dipl.-Ing. Christina Witt

Diese Wurzeln haben sich dann letztendlich ausgezahlt. Die ersten Kunden kamen schnell und zwar auch nach Zecherin, gleich hinter der Inselauffahrt und nicht nur in die Seebäder. Ihre Chefin Kriemhild Volkwardt habe sie gut auf die Selbstständigkeit vorbereitet, lobt sie. „Ich bin bei ihr gleich im Anschluss ans Studium in eine gute Schule gegangen und wir konnten auch ihre Kunden überzeugen nun mir zu vertrauen.“ Projekte wie die anstehende  Erweiterung des Stolper Kindergartens, der Neubau einer betreuten Wohnanlage und diverse Ein- und Mehrfamilienhäuser beschreiben Teile ihres Portfolios in der Planung bis Phase 4. Eine Umstellung sei es schon gewesen, nun für alles, also für auch Akquise, Gespräche mit den Bauherren, Rechnungslegung und Buchhaltung zuständig zu sein. „Durch die Tischlerei meines Mannes war ich aber gut vorbereitet“, sagt sie.

Kennengelernt hat sie ihren Mann im Studium an der Fachhochschule  Neubrandenburg. Die Tochter studiert bereits im zweiten Semester und Sohnemann ist mit 15 Jahren nicht mehr betreuungsintensiv. Als Angestellte hat sie wegen der Kinder pünktlich Schluss gemacht. Auch als Selbstständige behält sie dies bei. Ein großer Vierseitenhof mit Garten und Grundstück warten immer als Ausgleich auf sie. Regelmäßiger Sport und sonntags der Tanzkurs mit ihrem Mann sind ihr ebenfalls  wichtig. Selbst und ständig – wie es salopp heißt, soll es nicht werden. „Es muss eben alles nacheinander abgearbeitet werden“, so Witt. Weiterführende Planung und Bauüberwachung gibt sie an andere Büros aus ihrem Netzwerk ab.

Für das Ehrenamt in der Kammer, sie ist Vertreterin und Mitglied im Ausschuss Digitalisierung/BIM, konnte sie ein aktiver Kollege gewinnen. „Er überzeugte mich mit dem Argument, dass unsere Region auch vertreten sein muss“, begründet sie ihr Engagement. Die Aufgaben der Kammer hatte sie sich anders vorgestellt. Schmunzelnd meint sie: „So eine „Herrenrunde“ habe ich nicht erwartet. Umso spannender sei es jedoch.“ Das Thema BIM ist in ihrem Arbeitsalltag noch nicht präsent. Die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen im Ausschuss und die Vernetzung in andere Ausschüsse umso mehr.