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Frank Riesner

Der Brandschützer

Was Prof. Dr. Frank Riesner beim Brandschutztag an der Küste im letzten Vortrag an Fallbeispielen bespricht, hat das Zeug zum Präzedenzfall. Nicht ohne Grund: Er sorgt in der Hochschule Wismar für Studentenbildung, mit der Ingenieurkammer M-V für Erwachsenenbildung und im Verein Arbeitsgemeinschaft Vorbeugender Brandschutz Mecklenburg-Vorpommern für die regelmäßige Weiterbildung der Planer in unserem Land. Diese Dreifaltigkeit des Brandschutzes nun auf mehrere Schultern zu verteilen, ist die Herausforderung bis zum Ende seines Berufslebens in mehreren Jahren, der er sich jetzt stellen möchte.

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„Brände richten sich nicht nach Landesgrenzen“

Es steht gut um die Planung beim vorbeugenden Brandschutz in Mecklenburg-Vorpommern! Das sind in Zeiten permanenten Fachkräftemangels und andauernder Verwaltungskritik im Bau erfreuliche Nachrichten. Mit der Novellierung der Landesbauordnung 2006 wurde ein Pflichtteil zum Brandschutz festgeschrieben, der in der Ingenieurkammer M-V in die Listenführung der Brandschutzplaner gründete. Planerischer Brandschutz ging damit in die verantwortliche Qualitätssicherung durch die dafür vom Staat geschaffene Körperschaft, die Ingenieurkammer M-V. An vielen Beispielen erleben wir, dass eine Gesetzesvorgabe und ein Kontrollorgan nicht ausreichen, um Missstände zu beheben: Es braucht die gelebte Umsetzung. Es braucht kompetente und engagierte Menschen, welche Gesetzeskonstrukte mit Leben füllen.

Prof Riesner
Prof. Frank Riesner

Brandschutzaufgaben im Land
Prof. Dr.-Ing. Frank Riesner ist einer dieser Menschen. Er hat sich in Mecklenburg-Vorpommern um den Brandschutz verdient gemacht. Anfang dieses Jahres prüfte er die Teilnehmer des nunmehr 19. Brandschutzplanerlehrganges, der mit 29 Teilnehmern voll besetzt war. Es sind nun auch diese Architekten und Ingenieure, die dafür sorgen, dass er mit gutem Gewissen sagen kann: „Die Entwurfsverfasser in unserem Land haben den Brandschutz verinnerlicht.“ Der Lehrgang in der Erwachsenenbildung hat es in sich: 6 Seminartage, eine Belegerstellung sowie eine bestandene schriftliche und mündliche Prüfung braucht es, um anschließend Brandschutznachweise für Standardbauten in der Gebäudeklasse 4 in völliger Eigenverantwortung ausstellen zu können. Die Anforderungen, um die Prüfungen zu bestehen, welche Prof. Dr.-Ing. Riesner an die Architektur- und Bauingenieurstudenten des entsprechenden Moduls an der Wismarer Hochschule stellt, sind noch höher. Seit 1997 hat er den Lehrauftrag erst in Rostock dann in Wismar, um die Fachausbildung zum Brandschutzplaner umzusetzen, seit 2012 als Honorarprofessor. Ergänzend lehrt er bei EIPOS, einem Aninstitut für Erwachsenenbildung der TU Dresden.

Qualitätsanforderung an sich selbst: Lehrgang ständig angepasst
Organisiert wird der Brandschutzplanerlehrgang als Entlastung für Prof. Dr.-Ing. Riesner seit einigen Jahren vom KBauMV und bildet ein wichtiges Weiterbildungsangebot durch die Kammern (Architektur, Ingenieur), deren Geschäftsstellen seinerzeit aus genau diesem Grund auf ihn zugekommen waren, um das Angebot zu etablieren. War der Lehrgang früher nur für bauvorlageberechtigte Planer reserviert, um den Grundstock an Brandschutzplanern und Prüfingenieuren aufzubauen, können nun alle Interessenten teilnehmen. „Dadurch sinkt allerdings die Quote der bestandenen Prüfungen“, ergänzt Prof. Riesner. „Ich hatte mich insbesondere in diesem Jahr darauf eingestellt und meine Didaktik dementsprechend abgepasst“, erklärt er sein Bestreben, den Lehrgang auf immer hohem Niveau umzusetzen.

Brandschutzplanerlehrgang
Herausfordernd: Beim Brandschutzplanerlehrgang rauchen die Köpfe.

Ein Arbeitsleben für den Brandschutz
Schutz vor Feuer durchzieht sein Berufsleben: Er selbst hat als klassischer Bauingenieur im Explosionsschutz promoviert und sich dann auf den Brandschutz spezialisiert. Zusätzlich zur Tätigkeit als Prüfingenieur für Brandschutz erstellt er im Rahmen des Ingenieurbüro Dr. Riesner und Partner als ausgewiesener Spezialist u.a. Brandschutzkonzepte für Sonderbauten wie Kinos, Einkaufszentren oder Hotels. Der sanierte Plenarsaal des Schweriner Schlosses ist ihm dabei als eine der letzten Herausforderungen in Erinnerung.

Genau solche speziellen Fälle sowie aktuelle Einzelthemen sind es dann auch, welche er auf dem „Brandschutztag an der Küste“ vorstellt. Der Brandschutztag wurde als praktische Weiterbildungsveranstaltung von ihm ins Leben gerufen und wird gegenwärtig von der Arbeitsgemeinschaft Vorbeugender Brandschutz M-V e.V. getragen. Der Interessenverband kümmert sich mit besagtem Brandschutztag sowie Frühjahrs- und Herbsttagungen (Exkursionen) um die Fachweiterbildung und bildet als Verein ein Dach unter dem der Brandschutz in Mecklenburg-Vorpommern organisiert ist. Hier ist Prof. Dr.-Ing. Riesner stellvertretender Vorsitzender. 

Weiterbildung auf höchstem Niveau
Der „Brandschutztag an der Küste“ trägt enorm zur Öffentlichkeitsarbeit bei: waren 2006 als Startzeitpunkt 80 Teilnehmer anwesend, konnten im letzten Jahr 400 Teilnehmer vor Ort und 80 online begrüßt werden. Der Abschluss des Brandschutztages ist Prof. Riesner vorbehalten. Die Teilnehmer schätzen den Vortrag als Höhepunkt, den man tunlichst nicht verpassen sollte. Hier gibt Prof. Dr.-Ing. Frank Riesner Einblick in seine Spezialfälle. Bereits mehrmals bildete seine Arbeit die fachliche Basis für Präzedenzfälle. Mit diesem Wissen bereitet er sich entsprechend akribisch vor.

Große Herausforderung: Brandschutz in Zukunft gut aufstellen
Mit der „Dreifaltigkeit“ des Brandschutzes aus Hochschulausbildung, Erwachsenenbildung und Weiterbildung blickt Prof. Riesner mittlerweile auf ein enormes, arbeitsreiches Lebenswerk. Diese Last nun zu verteilen, hat er jetzt mit fast 60 Jahren zu seiner nächsten Aufgabe für die kommenden Jahre gemacht. Kritisch sieht er dabei die Rolle der Hochschulausbildung: „Bei dem enormen Raum, den der Brandschutz in der Bauordnung einnimmt, sollte dies zum Pflichtmodul für zukünftige Architekten und Bauingenieure werden und eine ordentliche Professur an der Hochschule Wismar dafür eingerichtet werden“, meint er. Auch eine Vereinheitlichung der 16 Landesbauordnungen bundesweit hält er für sinnvoll.  „Brände richten sich nicht nach Landesgrenzen“, erklärt Prof. Riesner. „Die Brandschutzanforderungen sollten dies auch nicht tun.“