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Ingenieur und Verkehrswegebau
Während Nachhaltigkeit im Straßenbau in der Vergangenheit meist auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit fokussierte, rückt nun in der Bauwende zunehmend der ökologische Aspekt von Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Die Verbesserung der Dauerhaftigkeit von Konstruktionen oder der vermehrte Einsatz von Recycling-Materialien sind hierbei Stellschrauben. Dabei muss natürlich auch die Wirtschaftlichkeit immer mitgedacht werden, denn die Investitionsmittel sind knapp.
Der Ingenieur- und Verkehrswegebau kann sich diesbezüglich zu einem Sektor mit Vorbildfunktion entwickeln, da hier die öffentliche Hand überwiegend als Auftraggeber fungiert. Die entsprechende Planung und Vergabe ist hier entscheidend.
Die Allianz für nachhaltiges Bauen in M-V hatte deshalb zu einem „Arbeitstreffen“ eingeladen. Gemeinsam mit Vertretern des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, Planern und ausführenden Gewerken und entsprechenden Interessensvertretungen wurde in drei Workshops erarbeitet, wo Handlungsfelder liegen, um im Ingenieur- und Verkehrswegebau einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in M-V leisten können.
Erste Handlungsfelder und Empfehlungen sind in den Fachforen ermittelt worden:
Unter dem Stichwort „Wie bauen: Politik und Vergabe“ sammeln sich folgende Punkte:
- Qualifikation der Vergabestellen
- Unnötige Regelungen identifizieren und in Frage stellen
- Dauerhaftigkeit als wesentliches und unterschätztes Nachhaltigkeitskriterium mit bewerten
Bei „Was bauen: Klima/ Bodenschutz“ kamen beispielhaft folgende Ergebnisse:
- Innovative Strecken als Muster entwickeln
- Bundesweites Regelwerk zum gebündelten Wassermanagement im Straßenwesen aufbauen
- Planung mit digitalen Tools und KI fördern
Unter „Womit bauen: Werkstoffkreislauf / neue Baustoffe“ kamen folgende Anregungen:
- Wissensaufbau in der Widerverwendung/ Wissenstransfer EU-weit
- Akzeptanz zur Wiederverwendung steigern
- Kriterien der Preisgestaltung finden
Der Appell der Branche an die Bauherren wie Kommunen und Landkreise: Weniger Gewicht auf die reinen Investitionskosten zu legen, sondern höhere Gewichtung auf die Lebenszykluskosten zu legen. Denn Dauerhaftigkeit senkt unter dem Strich die Kosten.
In der Abschließenden Talkrunde waren sich Heiko Rohatzsch, (Ingenieurkammer M-V) und René Müller (VSVI) einig, dass die Innovationsbereitschaft gefördert werden muss und nicht durch Regelungen beschnitten werden darf. Zuviel Bürokratie schreckt ab. Klare und nachvollziehbare Kriterien, sowie Wissenstransfer fördern bei allen Parteien die Umsetzung. Tenor der Teilnehmer: Wir alle wünschen uns, dass wir als Experten die Politik erreichen.
Erklärtes Ziel ist es nun, eine Projektgruppe zu bilden und „Schweriner Thesen zum nachhaltigen Ingenieur- und Verkehrswegebau“ zu entwerfen, um Änderungen und Ergänzungen von bestehenden Regelwerken anzuregen.