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Presse
Gegründet! Allianz für nachhaltiges Bauen in Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin , 28. Oktober 2022
Mecklenburg-Vorpommern: Der Rat der EU- Mitgliedstaaten hat sich erst kürzlich darauf geeinigt, dass in der Europäischen Union ab 2030 nur noch klimaneutrale Wohnhäuser gebaut werden dürfen. Alle Bestandsbauten sollen bis 2050 in Nullemissionsgebäude umgebaut werden. Grundlage der Beratungen im Ministerrat waren sehr weitreichende Vorschläge der EU-Kommission. Nach Angaben der Kommission sind Gebäude für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgase in der EU verantwortlich. Die neuen Vorgaben sollen deswegen auch ein wichtiger Baustein zur Erfüllung der Klimaziele sein. Diese sehen vor, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird. (Quelle: tagesschau.de vom 25.10.2022)
Dies zeigt abermals, dass klimagerechtes Bauen bald nicht mehr die Kür, sondern die Pflicht darstellen wird.
Heute am 28. Oktober 2022 wurde eine „Allianz für nachhaltiges Bauen in Mecklenburg-Vorpommern“ auf der Auftaktveranstaltung in der IHK zu Schwerin mit folgenden Zielen gegründet:
- ein gemeinsames Verständnis von ressourcenschonendem Bauen zu entwickeln,
- Informationsangebote für planende und bauausführende Betriebe bereitzustellen,
- sich gemeinsam für eine möglichst zügige Anpassung notwendiger Rahmenbedingungen einzusetzen.
Die Initiative wurde von der Architektenkammer MV und der IHK zu Schwerin im Mai dieses Jahres ins Leben gerufen und gemeinsam mit der Ingenieurkammer M-V aufgebaut. Sofort dabei waren außerdem der Bauverband MV, die Stiftung Akademie für nachhaltige Entwicklung MV sowie die Hochschule Wismar mit dem Kompetenzzentrum Bau MV. Nach wenigen Wochen hatten sich zudem die Industrie- und Handelskammern zu Rostock und Neubrandenburg, die zwei Handwerkskammern, der Landesbeirat Holz, die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau in Wangelin, das Bündnis Plant3, die zwei Universitäten des Landes, sowie die Hochschulen in Neubrandenburg und Stralsund angeschlossen.
Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin: „Wir waren bei der Vorbereitung der Veranstaltung positiv überrascht, welche Dynamik sich insbesondere bei der Anzahl der Allianzpartner ergeben hat, und wie viele Akteure im Bereich nachhaltiges Bauen es bereits in Mecklenburg-Vorpommern gibt. Das ist eine gute Voraussetzung, um vom Reden ins Handeln zu kommen, und bestehende Hemmnisse für eine dynamische Entwicklung von nachhaltigem Bauen gemeinsam anzugehen.“
Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V resümiert den Auftakt wie folgt: „Die Rückmeldungen in den Fachforen zu ökologischem Bauen, energetischem Sanieren sowie Wertstoffkreisläufe und Bauteilrecycling haben deutlich gezeigt, dass das Interesse und die Bereitschaft, an der Umsetzung der Empfehlungen mitzuwirken, groß und notwendig ist. Voraussetzung dafür ist der politische Wille, die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.“
Dr. Gesa Haroske, Präsidentin der Ingenieurkammer M-V: Gerade das Thema „ökologische Baustoffe“ zeigt deutlich, dass in der Bauwende auch ein wirtschaftliches Potenzial für unser Land steckt. Durch den Aufbau und die Förderung einer regionalen und emissionsarmen Produkt-, Hersteller-, Vertriebskette und die Förderung von Forschung und Lehre in Baustoffen/ Bauprodukten könnte bei uns ein ökologischer Zukunftsmarkt entstehen.
In drei moderierten Foren wurde gemeinsam das Verständnis von nachhaltigem Bauen diskutiert sowie landesspezifische Rahmenbedingungen und wichtigste Handlungsfelder bestimmt.
Die Empfehlungen aus den Foren werden anschließend als konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert werden.
Folgende drei Handlungsfelder und Empfehlungen sind in den Fach-Foren ermittelt worden:
Ökologische Baustoffe
- Ökologisches Bauen als Markenkern für Mecklenburg-Vorpommern etablieren, dies im Sinne einer Markenstrategie fördern, und damit regionale Verantwortung übernehmen.
- Konkrete Instrumente entwickeln, wie zum Beispiel CO2-Geschäftsplanung, Baustoff- und Unternehmensdatenbank.
- Eine Ausbildungsoffensive im Handwerk, in Schule sowie an Hochschulen und Universitäten starten.
Energetisches Sanieren:
- Fokus der baulichen Entwicklung muss auf energieoptimiertes Bauen und Sanieren im Bestand liegen.
- Anreize für das Sanieren der Bausubstanz schaffen, bspw. durch Einpreisung der vernichteten Bausubstanz.
- Gründung einer Projektgruppe, um Empfehlungen an die Politik zu formulieren.
Wertstoffkreisläufe/ Bauteilrecycling
- Professionalisierung der Verwaltung durch Schulungen im Bereich Wertstoffkreisläufe und Bauteilrecycling.
- Ökologie und Nachhaltigkeit muss in die Regelwerke eingebracht werden.
- Echte Wertstoffkreisläufe etablieren und Vernetzung fördern, zum Beispiel mittels Baustoffteilbörsen.
Dokumentation und Informationen zur Allianz für nachhaltiges Bauen in M-V unter: https://www.ihk.de/schwerin/standortpolitik/regional-und-stadtentwicklung/hochschulen-westmecklenburg/allianz-fuer-nachhaltiges-bauen-in-mv-5628018
Folgende Institutionen haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt:
- Architektenkammer M-V
- Bauverband M-V
- Europäische Bildungsstätte für Lehmbau Wangelin gGmbH
- Handwerkskammern Schwerin und Ostmecklenburg-Vorpommern
- Hochschule Neubrandenburg
- Hochschule Stralsund
- Hochschule Wismar mit dem Kompetenzzentrum BAU Mecklenburg-Vorpommern (KBauMV)
- IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern
- IHK zu Rostock
- IHK zu Schwerin
- Ingenieurkammer M-V
- Landesbeirat Holz M-V
- Stiftung Akademie für nachhaltige Entwicklung MV
- Universität Greifswald mit dem Bündnis Plant3
Universität Rostock